Archive for Januar, 2021
Stefan Ossmann: Rede bei der Demonstration gegen die Novelle des Universitätsgesetzes, Wien 12.1.2021
Der Text der am 12.1.2021 von Stefan Ossmann für die IG LektorInnen auf der Demonstration #Bildungbrennt gehaltenen Rede ist nun auf unserer Homepage abrufbar:
Die Rede als PDF: Ossmann_UG_Rede_20210112_V3
Bilder vom Aktionstag zur UG-Novelle, 12.1.2021

Wiener Eistraum vor dem Rathaus – Transparent des Arbeitskreis zum Paragraphen 109 von #Bildungbrennt

Stefan Ossmann spricht für die IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen bei der Abschlusskundgebung vor der Karlskirche: „Der vorgelegte Ministerialentwurf zur Änderung des Universitätsgesetzes verlangsamt Wissenschaft und Lehre nicht nur wie Seepocken an der Seite eines Bootes, er verunmöglicht sie in der derzeitigen Form!“
Stellungnahme der IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen zum Entwurf der Neufassung des Universitätsgesetzes, eingereicht auf der Parlamentshomepage, 12.1.2021
Die Stellungnahme auf unserer Homepage: http://www.ig-elf.at/index.php?id=107
Heutiger Aktionstag zur UG-Novelle: Treffpunkte, Stellungnahmen, Livestreams
Heute findet der Aktionstag gegen die UG-Novelle statt, umfassende Infos sind unter https://bildung-brennt.at/aktionstag/ zu finden, die Demoroute für Wien unter: https://www.facebook.com/wiederbrennen/posts/236358194525581
Für die IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen wird Stefan Ossmann bei der Abschlusskundgebung am Karlsplatz sprechen, voraussichtlich ab 18:45.
Er wird dabei Auszüge aus unserer Stellungnahme zur UG-Novelle präsentieren, vollständig zu lesen wird es diese spätestens morgen geben.
IG LektorInnen Treffpunkt:
18:15 vor der Karlskirche links – am Fuß jener Säule, die sich Richtung Wienmuseum befindet
(mit Maske und Abstand – warme Schuhe empfohlen!)
Wer die gesamte Demo mitgehen möchte: Als Sammelpunkt bietet sich das Banner mit dem Slogan „§109 Nein!“ an, das der von #Bildungbrennt gegründete Arbeitskreis zum §109 ankündigt. Die von diesem Arbeitskreis verfasste Stellungnahme kann gelesen werden unter: https://bildung-brennt.at/ueber-die-ug-novelle/stellungnahme-zu-paragraph-109/
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Online-Demo:
Von #Bildungbrennt erstellte Bildschirm- und Zoomhintergründe befinden sich zum Download unter: https://bildung-brennt.at/material/
Link zum Livestream:
https://linktr.ee/uns.reichts
Onlinestream der ÖH:
https://www.facebook.com/events/236480911226077/
Hashtags: #ugnovelle #bildungbrennt
Einladung zur nächsten Sitzung, 19.1.2021
Die nächste Sitzung der IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen findet am Dienstag, 19. Jänner 2021 um 18:00 Uhr statt.
Link für Zoom:
https://zoom.us/j/97921014230?pwd=T09UOWgwWGtMUEVFcGk4VjhWZEQ2Zz09
Meeting-ID: 979 2101 4230
Kenncode: 675865
109er in Deutschland: Artikel auf Jacobin.de zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz
Jacobin.de veröffentlichte heute einen Beitrag, der das deutsche Pendant zur gerade heftig diskutierten Novellierung des Paragraphen 109 des österreichischen Universitätsgesetz behandelt, nämlich das Wissenschaftszeitvertragsgesetz:
Hier ein paar der relevantesten Passagen:
„Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz prekarisiert die Forschenden und verschlechtert den akademischen Betrieb. Kritische Wissenschaft braucht Dauerstellen.
(…)
Das in Deutschland sonst geltende Arbeitsrecht wird durch das WissZeitVG in mehrfacher Hinsicht ausgehebelt: Da die maximale Befristungszeit auf beliebig viele Verträge mit unterschiedlichen Laufzeiten von zum Teil nur wenigen Monaten gestückelt werden kann, führt das WissZeitVG in der Praxis zu extremer beruflicher und finanzieller Unsicherheit. Da Hochschulen nach Belieben und ohne Sanktionen auf einen Anschlussvertrag verzichten können, laufen die anderswo wirksamen Regelungen zum Kündigungsschutz selbst bei Kranken, Schwerbehinderten oder Schwangeren ins Leere, da ihre Verträge einfach auslaufen, aber kein Anspruch auf Verlängerung besteht. Eine wissenschaftliche Karriere birgt so das ständige Risiko, nach Ablauf der jeweiligen Vertragslaufzeit vor dem Nichts zu stehen.
Auch ist es keinesfalls so, dass Menschen nach Ablauf der zwölf Jahre verlässlich ein unbefristetes Anstellungsverhältnis erwartet – im Gegenteil. Um die wenigen Lebenszeitprofessuren herrscht eine starke Konkurrenz, sodass im Durchschnitt drei von vier Personen, die die höchste Qualifikationsstufe erreicht haben, die Wissenschaft am Ende dennoch verlassen müssen. Dies geschieht keinesfalls, weil sie weniger hochwertige Arbeit leisten würden als die, die eine Professur bekommen, oder weil sie in der Wissenschaft in dieser Zahl nicht mehr gebraucht würden. Es liegt schlicht an dem durch die Gesetzeslage begünstigten Mangel an unbefristeten Stellen für wissenschaftliches Personal.
(…)
Das hochqualifizierte Personal, das mit Mitte 40 – nach jahrzehntelanger Ausbildung – zu einem in diesem Alter wenig aussichtsreichen Berufswechsel gezwungen ist, wird durch die jüngeren, wissenschaftlichen Absolventinnen und Absolventen ersetzt, die sich noch nach WissZeitVG befristen lassen. Auf diese Weise entsteht eine Personalrotation, die in der Öffentlichkeit gerne mit dem Bedarf an frischen Ideen verteidigt wird, de facto aber nur dazu dient, unbefristete Arbeitsverträge so weit wie möglich zu vermeiden.
Tatsächlich ist die Befristungsquote in der Wissenschaft deutlich höher als in anderen Branchen: Während 2019 knapp 12 Prozent der in Deutschland abhängig Beschäftigten in befristeten Arbeitsverhältnissen waren, geht die Wissenschaft einen Sonderweg mit derzeit 78 Prozent befristetem Personal.
(…)
Auch die wissenschaftliche Arbeit leidet: Anstatt sich der eigenen Forschung zu widmen, werden Bewerbungen geschrieben. Kreativität wird durch Existenzsorgen beeinträchtigt.“
Kurzer Kommentar (von Anton Tantner):
1) Leider fehlt der Hinweis auf die Organisierungen der letzten Jahre in Deutschland (also NGAWiss), vielleicht wurde das Wissen darum von den drei AutorInnen schlicht vorausgesetzt; verwiesen wird auf die folgenden 95 Thesen: https://95vswisszeitvg.wordpress.com/
2) Wege aus dem Dilemma werden bei all der korrekten Analyse und Kritik nur sehr zart angedeutet, aus dem Artikel zu extrapolieren wäre die Forderung nach mehr Dauerstellen, wozu neben mehr Finanzierung teils Gesetzesänderungen nötig sind, teils eine geänderte Einstellung der Univerwaltungen.
Online-Veranstaltung: UG 2020 – Von der Kritik zum Widerstand? Onlinediskussion Nr.2 – 5.1.2021, 17:30
Wir laden zur Fortsetzung unserer Online-Diskussion über das UG ein:
UG 2020 – Von der Kritik zum Widerstand? Nr.2
Di, 5.1.2021, 17:30-19:00
Online-Veranstaltung, Tool: Zoom
https://zoom.us/j/95386363114?pwd=L2I0eXpsSXcwSWFlVndrQU5NREsvQT09
Meeting-ID: 953 8636 3114
Kenncode: 093469
Organisiert von den Basisgruppen Dok*Phil, Dok SoWi, IG KSA und der IG LektorInnen